Die Ostsee und die Nordsee in Deutschland sind beliebte Urlaubsziele. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bieten jeweils viele Strände an. Damit der Badespaß gewährleistet ist, muss die Wasserqualität jedoch stimmen. Denn andernfalls sprechen die Behörden eine Badesperre aus, was bedeutet, dass der Sommerurlaub wortwörtlich ins Wasser fallen kann.
Um aktuelle Informationen zur Wasserqualität an der Nordsee oder Ostsee sowie an anderen Meeren außerhalb Deutschlands zu erhalten, ist es sinnvoll, die Internetseite des anvisierten Badeortes zu besuchen. Denn die Städte veröffentlichen normalerweise einen regelmäßigen Bericht zur Wasserqualität. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, sich über die Trinkwasserqualität vor Ort zu informieren, denn gerade in der Nähe der Meere kann es durch Belastungen vorkommen, dass diese nicht sehr gut ist.
Das Meerwasser in Deutschland hat insgesamt eine recht gute Qualität. Es enthält zahlreiche Mineralien, die für den Menschen nicht schädlich sind. Jedoch sollten Sie unbedingt davon absehen, Meerwasser zu trinken, da es sehr salzig und schon in kleinen Mengen lebensgefährlich ist, da es den Körper austrocknet.
Die folgenden Mineralien sind in Nordsee und Ostsee vorhanden:
Jedoch kommen neben diesen unschädlichen Mineralien auch Schadstoffe in den deutschen Meeren vor. Diese sind zwar größtenteils nicht giftig für den Menschen, können aber Fischen und Pflanzen schaden und in einigen Fällen zu einem Badeverbot führen. Die Umweltqualitätsnorm sowie die EU-Richtlinie 2008/105/EG sorgen dafür, dass die Schadstoffkonzentrationen sofern möglich nicht überschritten werden. Falls dies doch geschieht, sind sofortige Maßnahmen nötig.
Besonders schädlich sind die folgenden Stoffe:
Wie auch in anderen deutschen Gewässern kommen in Küstennähe der Ostsee und Nordsee vor allem Nitrat und Phosphor vor. Ein neues Problem ist Mikroplastik, dessen langfristige Auswirkungen auf Mensch und Natur noch nicht ausreichend erforscht sind. Jedoch steht bereits fest, dass es sich um eine schädliche Substanz handelt. Insbesondere für die Meeresbewohner bedeuten die Schadstoffkonzentrationen, dass sich die ökologische Zusammensetzung ändert. Hinzu kommen neue Bedingungen durch den Klimawandel, der vor allem in der Ostsee dazu führt, dass neue Bakterien vorhanden sind.
Die Gesundheitsämter in den jeweiligen Anrainer-Bundesstaaten sind dafür zuständig, die Qualität der deutschen Meere zu kontrollieren und bei Bedarf wiederherzustellen. Dies stellt vor allem in Schleswig-Holstein mit seinen beiden Küsten sowie in Mecklenburg-Vorpommern mit der sehr langen Ostseeküste eine Herausforderung dar. Das Bundesumweltamt koordiniert die Maßnahmen und veröffentlich zudem regelmäßige Prüfberichte.
Das Ergebnis sehen Sie in Form der Güteklasse des jeweiligen Gewässers oder Strandabschnittes. Diese reichen von I bis IV. Neben der chemischen Analyse von Meereswasser nutzen Labore auch die sogenannte Saprobienprobe, bei der untersucht wird, welche Organismen derzeit im Meerwasser leben. Der Vergleich über die Zeit zeigt, ob sich die Zusammensetzung der Lebewesen verändert hat.
Selbst, wenn die Wasserqualität an Nordsee oder Ostsee ökologisch gesehen nicht gut ist, heißt das noch nicht, dass ein Badeverbot für den Menschen ausgesprochen werden muss. Denn zum Beispiel hat es für uns weniger Bedeutung, ob ein Fisch ausstirbt oder ob weniger oder mehr Mikroorganismen vorhanden sind. Nur, wenn aus gesundheitlichen Gründen oder Sicherheitsbedenken Anlass zur Sorge gegeben ist, sprechen die Behörden das temporäre Badeverbot aus.
Im europäischen Vergleich liegt die Qualität der deutschen Badegewässer auf Platz 7. Über 90% der Gewässer hierzulande weisen eine hervorragende Qualität auf, wozu auch die meisten Strände an den beiden Meeren Deutschlands gehören. Nur sehr wenige Badestellen sind als „ausreichend“ oder „mangelhaft“ einzustufen. In den meisten Fällen ordnet das jeweils zuständige Gesundheitsamt mindestens 14-tägig stattfindende Stichproben an.
Insbesondere die Nordsee weist sehr gute Wasserqualität auf und erfüllt die EU-Richtlinie sowie die deutschen Richtlinien für Badegewässer. Historisch gesehen war es ein großer Fortschritt, als in den Jahren 1987 und 1990 im Rahmen der Internationalen Nordseeschutz-Konferenzen die Reduktion von Nährstoffen und gefährlichen Stoffen um 50% beschlossen wurde. Die Behörden arbeiten nach wie vor darauf hin, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen.
In der Ostsee, deren Wasserqualität früher in weiten Teilen besser war, geht es derzeit eher darum, den Ausgangszustand wiederherzustellen. Jedoch wird der Klimawandel auch langfristig eine große Herausforderung darstellen. Algen- und Quallenplagen, verirrte Wale und Delfine, ein schrumpfender Fischbestand sowie Verschmutzung an den Häfen und Flussmündungen stellen derzeit (2019) eines der größten Probleme der Ostsee dar. Trotz der strengen Regelungen in Deutschland ist damit zu rechnen, dass die Sauberkeit der Ostsee weiterhin eine Herausforderung sein wird.
In Deutschland gibt es direkten Zugang zu zwei Meeren, der Nordsee und der Ostsee. Da die Ostsee als Binnenmeer abgeschlossen ist, weist sie oft schlechtere Qualität auf. Schadstoffe wie Düngemittel und fossile Brennstoffe belasten das Wasser. Aufgrund des Klimawandels erwärmt sich die Ostsee außerdem schneller als andere Gewässer, was wiederum zum Vorkommen von Krankheitserregern im Wasser führen kann. Dennoch können Badeurlauber in beiden Meeren eine insgesamt sehr gute Wasserqualität erwarten.
Bei uns finden Sie allerlei Informationen zum Thema Wasserqualität in Deutschland. Egal ob für Flüsse, Seen, Städte (Leitungswasser) oder Mineralwässer.
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